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Mitteilung an die Eltern

Liebe Eltern


Es ist schwer zu begreifen was momentan auf Trägerebene für Entscheidungen getroffen werden, welches die Betreuung unserer Kinder, die Arbeit der Pädagog*innen und die Umsetzung von zeitgemäßer Qualität in den Kindertageseinrichtungen der Gemeinde maßgeblich beeinflussen.


Wir möchten die verschiedenen Perspektiven aller Beteiligten beleuchten, damit die Gesamtsituation erfasst und vor allem verstanden wird.


Die Perspektive auf Kinderebene

Es geht bei allen aktuellen Entscheidungen um unsere Kinder!
Unsere Kinder wollen Spielen, sie wollen Lernen, sie wollen kooperative Beziehungen zu Gleichaltrigen aber auch zu den Pädagog*innen aufbauen und halten. Sie wollen selbstständig Erfahrungen machen dürfen, sie wollen in ihrem Handeln nicht beschnitten und sie wollen ernst genommen werden. Kinder sind verschieden, es gibt nicht "das Kind". Jedes Kind hat Bedürfnisse, die es weitestgehend gestillt wissen möchte. Das eine Kind ist stiller - das Andere lauter.
Aber jedes Kind möchte gehört, geachtet, respektiert, wertgeschätzt, wahrgenommen und angenommen werden. Sie sind schutzbedürftig und auf die wohlwollende Unterstützung unserer Pädagog*innen angewiesen. Kinder haben Rechte, Kinder benötigen Bindung, demokratische Werte und auch liebevolle Grenzsetzungen, damit sie zu selbstbestimmten, selbstsicheren und eigenständig
denkenden Erwachsenen heranreifen können.


Wann immer eine Bezugsperson "geht" (aus welchen Gründen auch immer) ist es für das Kind im ersten Moment traurig. Jedoch haben wir schon viele Male erlebt, dass die "Lücke" die entsteht, mit nachrückenden Bezugspersonen durchaus unkompliziert "gefüllt" werden konnte. Kinder sind beziehungsorientiert, sie suchen sich ihre Bezugspersonen selber aus und sie sind viel flexibler als wir Erwachsene.
Wir sollten unsere Kinder nicht unterschätzen. Sie finden teilweise ganz alleine einen Weg, mit dem "weggehen" der geliebten Erzieher*in umzugehen und dies zu kompensieren. Dennoch können wir Eltern (und auch die Pädagog*innen) unsere Kinder dabei unterstützen, indem wir kindgerecht mit unseren Kindern über die aktuelle Situation sprechen und es in seiner Trauer oder Enttäuschung seines Verlustes ernst nehmen und auffangen. Denn wie wir alle wissen, gehören Veränderungen zum Leben dazu, mit denen es gilt umgehen zu lernen.

 

Die Perspektive der Eltern
Wir Eltern sind darauf bedacht und darauf angewiesen, dass unsere Kinder tagsüber in der Kita liebevoll, gut betreut und gut versorgt sind. Unsere Kinder sollen sich wohl fühlen, denn wir möchten uns nicht noch auf der Arbeit darüber Sorgen machen müssen, ob sie von den Pädagog*innen respektvoll behandelt, ob ihre Grundbedürfnisse gedeckt werden oder ob sie bei Konflikten mit Gleichaltrigen von Erwachsenen Hilfestellung erfahren. Wir sind somit am Ende des Tages auf die Schilderungen unserer Kinder und auf die Informationskette der Pädagog*innen angewiesen. Wir müssen einfach vertrauen, uns bleibt nichts anderes übrig.


Dieser Vertrauensvorschuss wurde besonders in der letzten Zeit arg "beschädigt", denn wie alle Eltern der Gemeinde mitbekommen haben, gab es diverse Missachtungen von Kinderrechten (sogar bis hin zu Kindeswohlgefährdungen durch Erzieher*innen). Mit diesen Vorfällen wurde leider lange Zeit nicht transparent umgegangen, welches die aktuellen Maßnahmen schwer nachvollziehbar und einigen Eltern zu rigoros erscheinen lassen. Wenn wir uns dieser Vorfälle bewusst werden, gibt es keine Alternative (ohne den Fokus auf unsere Kinder dabei zu verlieren) zu einer großen Umstrukturierung innerhalb der Kindertageseinrichtungen.
Angefangen bei Leitungen bis hin zu einzelnen Pädagogen*innen. Wir sollten im Zuge dessen unseren Egoismus ("mein Kind ist ja nicht betroffen, wozu Veränderungen?") zurückstellen und allen Kindern in unserer Gemeinde eine unbeschwerte Kindheit ermöglichen, in der sie mit Wertschätzung und Respekt behandelt werden. Damit die Pädagog*innen dementsprechend mit unseren Kindern umgehen können, brauchen sie von uns Eltern weiterhin unser Vertrauen. Wir sollten neuen Kolleg*innen offen und vorurteilsbewusst in Empfang nehmen.


Die Perspektive der Pädagog*innen
Die Pädagogen der Gemeinde sind grundsätzlich in der Gemeinde angestellt und somit nicht Einrichtungs-gebunden. Das heißt im Umkehrschluss, dass bei bestehender Notwendigkeit, wie beispielsweise bei personellen Veränderungen, es jederzeit möglich ist, entweder die Einrichtung wechseln zu müssen oder auch für eine gewisse Zeit in anderen Einrichtungen in der Gemeinde auszuhelfen.
Manchmal stellt dies eine besondere Herausforderung dar, wenn man als Pädagog*in zum Beispiel aus einem gut funktionierenden Team in ein ganz neues Umfeld wechseln muss. Trotzdem liegt darin eine große Chance. Denn wie viele Eltern und Erzieher*innen wissen sind die pädagogischen Unterschiede in den einzelnen Einrichtungen sehr groß. Eine Vielfalt und ein Pluralismus an Methoden, Materialien und Herangehensweisen ist in jedem Fall immer eine Bereicherung, jedoch darf es keinesfalls passieren, dass einzelne Einrichtungen, Leitungen oder Erzieher*innen den zusammen erarbeiteten Leitfaden des Trägers missachten und entgegen dieser Grundsätze arbeiten. Genauso wenig darf es passieren, dass Pädagog*innen die den Leitfaden als Arbeitsgrundlage für ihr Handeln sehen, in oben genannten Einrichtungen, keinerlei Chancen haben diesen im Alltag umzusetzen, weil sie Stigmatisierung und Ausgrenzung erfahren. Dadurch dass neue Teams entstehen, muss sich jeder mit seinen eigenen pädagogischen Grundsätzen und Handlungsweisen auseinandersetzen. Das wird im besten Fall zu einer enormen Qualitätssteigerung jeder Einrichtung führen, bedarf jedoch einer offenen und kooperativen Zusammenarbeit jedes Einzelnen unter guter Leitung. Dies wird ein längerer und Kräftezehrender Prozess, der sich in jedem Fall auszahlen wird.

 

Auch in der Vergangenheit haben die Erzieher*innen der Gemeinde schon große Herausforderungen gemeistert. Mit viel Einsatz und persönlichem Engagement wurde weitestgehend die Betreuung für unsere Kinder in der Corona Pandemie gewährleistet. Was sehr viel Flexibilität und Durchhaltevermögen erfordert hat. Das soll an dieser Stelle wertgeschätzt und gewürdigt werden.
 

Die Perspektive des Trägers
Der Träger hat entschieden, dass die vorherrschende Lage, mit besonderem Fokus auf die Kinder der Gemeinde, in keinster Weise tragbar ist. Es wurde erkannt, dass zwingender Handlungsbedarf besteht. Denn er ist gesetzlich dazu verpflichtet Missstände zu melden und abzustellen. Es wurden schon seit Jahren Gespräche und Fortbildungsangebote zur Qualitätssteigerung bzw. Qualitätssicherung geführt, die allerdings bei Einrichtungen, die einen erheblichen Bedarf gehabt hätten, wenig bis keinen "Anklang" gefunden haben. Unter anderem wurde die Umsetzung des gemeinsam erarbeiten Leitfadens (Arbeitsgrundlage jedes Pädagogen der Gemeinde) von Einzelnen missachtet und nicht umgesetzt. Auch seitens des Trägers wurden Versäumnisse eingeräumt, beispielsweise dass die Informationskette nicht korrekt eingehalten wurde und dass die Transparenz gegenüber der Elternschaft mangelhaft war. ABER, personelle Entscheidungen obliegen dem Träger und haben partizipatorische Grenzen (kein Mitbestimmungsrecht bei personellen Angelegenheiten). In Fällen wo der Träger die Elternschaft mit einbezieht, ist das ein großes Zugeständnis gegenüber den Eltern.


Verfasst am 30.04.2022 von:
Kinder- und Jugendbeauftragte der Gemeinde Am Mellensee (auch Kita-Eltern der Gemeinde)
in Zusammenarbeit mit ehem.Pädagogin der Gemeinde (auch Kita-Mutter der Gemeinde)

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